Der Titel „Bild und Ton“ bezeichnet in erster Linie das Material. Die vier arbeiten in unterschiedlichen künstlerischen Gattungen, so steht in der Ausstellung Malerei neben Fotografie, dazu Bildhauerei in unterschiedlichen Materialien, vor allem in Ton und Beton. Thematisch stehen sich die Arbeiten von Florian Süssmayr und Martin Fengel nahe, die sich beide des Belanglosen, Vergessenen und Abgründigen annehmen. Eine gewisse Tristesse steht neben nonchalanter Schlampigkeit und trifft in Martin Wöhrls Arbeiten auf präzises Handwerk. Aus Unbeachtetem und Weggeworfenem wie billigem Pressspan oder Holzabfällen macht er strahlende Gloriolen, die wandhoch das Künstlerhaus zieren. Zsolt Zrinyi geht mit seinen expressiven Keramikfiguren erstmalig an die Öffentlichkeit, von seinem Freund Florian Süssmayr motiviert, der seine unermüdliche über dreißig Jahre währende kreative Schaffensfreude seit Langem schätzt. In „Bild und Ton“ entspinnt sich ein spannendes Wechselspiel zwischen Alltäglichem und Kunsthistorischem, Altbewährtem und Neuem. Alle vier Künstler nutzen die Gelegenheit dieser Gemeinschaftsausstellung auf 1.200 qm Ausstellungsfläche, um auch neu entstandene Arbeiten zu zeigen. Eine formale, museale Präsentation im Neubau steht der intimeren Atmosphäre im kleinen Altbau gegenüber. Die spezielle Eigenheit des Künstlerhauses, die Symbiose von historischem Haus, in dem sich Leben abgespielt hat und formalem Architekten-Museumsneubau, wird durch die Werke akzentuiert. "Bild und Ton“ - Florian Süssmayr, Martin Fengel, Martin Wöhrl, Zsolt Zrinyi Künstlerhaus Marktoberdorf. 2022 Fotos:Nikolaus Steglich